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Graffiti-Workshop für 50 trauernde Kinder und Jugendliche

‚Bürger für uns Pänz“ unterstützt die Trauerarbeit.

Eine schöne Tradition ist mittlerweile der Graffit-Workshop für trauernde Kinder und Jugendliche, die im Projekt „Leben mit dem Tod – Trauernde Familien begleiten“ Hilfe und Unterstützung finden, geworden. Bereits zum 10. Mal hatten jetzt rund 50  Betroffene im Alter von 6-17 Jahren die Chance, ihre Trauer und ihre Verbundenheit zum Verstorbenen sowie ihre Wünsche für die verstorbene Mama, den Papa oder die Geschwister auf Leinwand zu sprühen. Damit konnten so viele Kinder wie nie zuvor an dem Projekt teilnehmen, welches dank der freundlichen Unterstützung von „Bürger für uns Pänz“ in dem Umfang stattfinden konnte. Das Gymnasium Herkenrath stellte hierfür wieder seinen Schulhof zur Verfügung. 

Unterteilt in zwei Gruppen konnten die Kinder und Jugendlichen, die einen nahestehenden Menschen durch Krankheit, Unfall oder Suizid verloren haben, unter der Anleitung des Künstlers und Pädagogen Ben Niklas die verschiedenen Spray-Techniken kennen und verwandelten die Leinwände in echte Kunstwerke. Dieses Jahr gab es aber auch eine Neuheit. "Ich dachte, es ist eine coole Idee, Friedhofslichter einmal ganz anders und jugendgerechter zu gestalten. Deshalb haben wir dieses Jahr auch Grabkerzen gesprayt, die an Unfallstellen, Gräber und anderen Erinnerungsorten stehen werden", so die Trauerbegleiterin und Autorin Stephanie Witt-Loers.

Insgesamt ging es darum, auf den Bildern und Kerzen eigene Gefühle und Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Zudem wurden Jenseitsvorstellungen und persönliche Bindungen zum Verstorbenen visualisiert. Wo ist der Verstorbene jetzt? Welche Verbindung habe ich noch zu dem Verstorbenen? 

Neben Worten wurden auch viele Symbole verwendet. So fanden sich Herzen für die verstorbenen Menschen, ihre Namen oder es wurden Orte gesprayt, an denen sich die Verstorbenen vielleicht jetzt aufhalten wie z. B. das Universum. Es wurde gelacht, geweint und beim gemeinsamen Pizzaessen hatten die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, sich über ihre entstandenen Bilder auszutauschen.  Klar wurde, dass sich der Alltag und die Gefühle nach dem Tod der Mutter, des Vaters, des Geschwisters oder engen Freundes/ Freundin doch sehr verändert haben. Begleitet wurden die beiden Tage von vier qualifizierten Trauerbegleiterinnen mit multiprofessionellem Hintergrund und drei Jugendlichen, die selbst im Projekt nach ihrem Verlust Begleitung gefunden hatten. 

„Das Graffiti-Projekt zeigt mir immer wieder, wie wichtig die Gemeinschaft und der Austausch für die betroffenen Kinder und Jugendlichen ist“, so Stephanie Witt-Loers. „Zu erleben, dass auch andere Kinder und Jugendliche mit dem starken Vermissen oder Anpassungsprozessen während der Erkrankung und nach dem Tod eines nahestehenden Menschen zu kämpfen haben, kann entlastend wirken und die Betroffenen noch einmal näher zusammenführen.“

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