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Workshop für Kinder

Kinder erleben den Friedhof von einer ganz anderen Seite.

Das war schon ein sehr ungewöhnliches, buntes Bild auf dem Friedhof St. Severin in Sand, als 12 Kinder, zu einem gemeinsamen Workshop auf dem Friedhof zusammenkamen.

Inmitten der umliegenden Gräber unter zwei Pavillons spielte sich unter Leitung des Kooperationsprojekts „Leben mit dem Tod - Trauernde Familien begleiten“ und in enger Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde St. Joseph und St. Antonius ein großer Teil des Workshops ab.

Unterteilt in drei Gruppen fand hier ein Quiz statt, bei dem Fragen beantwortet werden mussten. Sogar die Mitarbeiter*innen der Friedhofsgärtnerei Neu halfen bei der Beantwortung „Wie tief ist ein Grab?“, „Was darf mit in den Sarg?“, „Was steht auf dem Grabstein?“, „Was kann man für den Verstorbenen noch auf dem Friedhof tun?“, Gibt es auf dem Friedhof eine Toilette?“ Gemeinsam wurden bunte Friedhofslichter gestaltet, Betonherzen bemalt und Gräber bepflanzt – oft mit liebevollen Gedanken an die verstorbene Mama, den toten Papa oder ein Geschwisterkind. Im Anschluss durften die Kinder Freiflächen bepflanzen und mit den gestalteten Objekten schmücken.

 „Viele trauernde Kinder können das Grab ihres Verstorbenen nicht besuchen – sei es wegen großer Entfernung, schlechter Erreichbarkeit oder einer Seebestattung. Dadurch wird das Begreifen des endgültigen Abschieds erschwert, erklärt Projektleiterin und Autorin Stephanie Witt-Loers. Oft fehlt ihnen zudem die Möglichkeit, für den Verstorbenen zu sorgen und so eigene Stärke zu erleben.“

Der Workshop sollte den Kindern das Erleben von Gemeinschaft und Nähe auch an einem Ort wie dem Friedhof vermitteln, eine Möglichkeit eröffnen sich mit offenen Fragen zum Thema Bestattung zu befassen und belastende Vorstellungen aufzulösen. Nicht nur christliche Rituale wurden erklärt, sondern auch wie eine muslimische Bestattung sein kann. Bei Kuchen und Getränken wurde der Friedhof zu einem Ort des Lernens und der Begegnung. Dieser Workshop ist Teil des Kooperationsprojektes „Leben mit dem Tod – Trauernde Familien begleiten“ und fand bereits zum zweiten Mal in Zusammenarbeit mit der Gemeinde statt. Denn Kinderfragen zu Tod und Bestattung brauchen vor allem eins: ehrliche Antworten.

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