Auf dem alten Gelände des Jugendzentrums Megafon in Burscheid entsteht zurzeit unter der federführenden Leitung des Architekten Michael Koppetsch eine neue 5-gruppige Kindertagesstätte. Auf dem topografisch recht anspruchsvollen Gelände sind die Bauarbeiten in vollem Gange; Bagger und Kran haben ihren Dienst aufgenommen; die Wände des Kellergeschosses stehen bereits und die Kellerdecke wird zurzeit erstellt.

Für den DRK-Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis e.V., der als Träger der Einrichtung den Bau und den späteren Betrieb zu verantworten hat, Grund genug, zu einer kleinen Feierstunde an die Baustelle einzuladen.

"Für den Spatenstich sind wir zu spät; für das Richtfest zu früh", erklärt die erste Vorsitzende des DRK-Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis e.V. Dennoch wollten die Verantwortlichen ihre Vorfreude auf dieses tolle Projekt teilen und luden zur Enthüllung des rund 25m² großen Bauschildes ein.

Wie wichtig, dieses Projekt auch für Burscheid und den Rheinisch-Bergischen Kreis ist, zeigte die Gästeliste. Neben Landrat Stephan Santelmann, dem Burscheider Bürgermeister Dirk Runge und dem Jugendamtsleiter Thomas Strasser waren rund 25 Gäste der Einladung gefolgt und freuten sich bei bestem Wetter über den Fortschritt der Bauarbeiten informiert zu werden. Bei einem Rundgang über die Baustelle erläuterte Architekt Michael Koppetsch die Anordnung der einzelnen Häuser und Räumlichkeiten und erklärte, welche Arbeiten seit Baubeginn im Juni 2022 bisher getätigt wurden. "Viele der Arbeit - insbesondere die aufwändige Entwässerungsführung - sind gar nicht mehr zu sehen", erklärt Michael Koppetsch, der bereits vier Kindertagesstätten für den DRK-Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis e.V. gebaut hat.

Die Entwürfe und Konzept für die neue Kindertagesstätte in Burscheid mit dem Titel "Ein Dörfchen für Sträßchen" haben alle Beteiligten, allen voran DRK-Kreisgeschäftsführer Reinhold Feistl, direkt überzeugt. Das "Dörfchen für Sträßchen" wird eine 5-gruppige Einrichtung, bei der alle Hauptgruppenräume in bunten Giebelhäuschen untergebracht sein werden, so dass jedes Kind weiß, in welchem Häuschen es "zuhause" ist. Darüber hinaus gibt es ein Giebelhäuschen als Mehrzweckraum und eines für die Mahlzeiten. Diese beiden Häuschen können für Veranstaltungen im Inneren verbunden werden. Auch im Außengelände wird der Dörfchen-Charakter aufgegriffen. Entlang der geplanten Bobbycar-Strecke können die Kinder an verschiedenen spannenden Orten Halt machen. So zum Beispiel am Marktplatz, an der Wassermühle oder an der Tankstelle. "Im Zuge der Bauarbeiten haben wir alte Gleise gefunden, so dass wir unserem Dörfchen auch noch einen Bahnhof bauen können", freut sich Architekt Michael Koppetsch und verweist dabei auf die späteren Bauarbeiten des Garten-Landschaftsbauers.

Für Landrat Stephan Santelmann zeichnet sich die Kindertagesstätte insbeondere durch die Nachhaltigkeit aus. Begrünte Dächer, Photovoltaik, die Verwendung nachwachsender Rohstoffe, ein Entwässerungskonzept mit Rigolen und Zisternen zur Regenwassernutzung sowie die Ausrichtung des Baukörpers Richtung Norden und die natürliche Beschattung durch Baumpflanzungen sind nur einige der zu nennenden Punkte.

Die Einrichtung wird voraussichtlich im Frühjahr 2024 bezugsfertig sein, weiß die zukünftige Einrichtungsleitung Tatjana Schenk, die zurzeit schon für die Vorläufergruppe in Odenthal verantwortlich ist. 92 Kinder aus Odenthal und Burscheid werden hier gemeinsam betreut; davon 70 Kinder über 3 Jahren und 22 Kinder unter 3 Jahren. "Wir können mit Stolz behaupten, dass hier ein interkommunales Projekt entsteht", freut sich der Burscheider Bürgermeister Dirk Runge.

DRK-Kreisgeschäftsführer Reinhold Feistl lenkt den Blick währenddessen noch einmal auf die Arbeitsplätze, die hier entstehen werden. Rund 30 Beschäftigte - darunter pädagogische Fachkräfte, Therapeuten, Hauswirtschaftskräfte und Reinigungspersonal - sollen hier ab Frühjahr 2024 eine neue Wirkungsstätte finden. "Bewerbungen nehmen wir jetzt schon gerne entgegen", verrät Reinhold Feistl mit einem Augenzwinkern.