25.03.2015 - Lebensrettung: Ab 1. April neue Regeln für die Erste Hilfe-Ausbildung
Erste Hilfe-Lehrgänge werden zum 1. April diesen Jahres inhaltlich gestrafft und praxisnaher. Damit sind von diesem Zeitpunkt an für alle Erste Hilfe-Lehrgänge einheitlich neun Unterrichtsstunden geplant. „Wir integrieren mehr Praxistraining und kürzen die theoretischen Inhalte“, sagt Sabine Müller, Erste Hilfe-Koordinatorin beim DRK-Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis. Im Rahmen einer Vereinheitlichung der Erste-Hilfe-Ausbildung soll das voraussichtlich auch für Führerscheinbewerber gelten.
Der bisherige Kurs "Lebensrettende Sofortmaßnahmen" mit acht Unterrichtseinheiten soll ersetzt werden. Angehende Kraftfahrer müssen dann neun Unterrichtsstunden aufwenden für die Erste-Hilfe-Ausbildung, also 45 Minuten mehr (Eine Unterrichtseinheit entspricht 45 Minuten.). Wann diese Änderung in Kraft tritt, ist noch nicht sicher. Eine Antwort vom Bundesverkehrsministerium stehe noch aus. "Wir begrüßen diese Vereinheitlichung sehr. Die Vorbereitungen sind bereits getroffen, so dass wir nach Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums auch kurzfristig reagieren können", so Sabine Müller. Die 14, teilweise ehrenamtlichen, Ausbilder, seien bereits geschult und über das neue Ausbildungskonzept bestens informiert.
Für Ersthelfer in den Betrieben wird die Ausbildung ab April von bisher 16 auf neun Unterrichtseinheiten verkürzt. Betriebe müssen ihre Mitarbeiter nur noch einen Tag statt bisher zwei Tage für die Teilnahme an der Erste-Hilfe-Ausbildung freistellen. Dafür wurden wichtige Inhalte auf das Wesentliche reduziert. "Die wichtigsten lebensrettenden Maßnahmen sind natürlich auch weiterhin Bestandteil der Erste-Hilfe-Ausbildung", erklärt Sabine Müller. "Der theoretische Anteil der Kurse wird zu Gunsten der praktischen Ausbildung erheblich gekürzt."
Mit der Straffung und der Orientierung auf Praxisnähe soll die Hemmschwelle für den Besuch einer Erste-Hilfe-Ausbildung gesenkt werden - eine Voraussetzungen dafür, dass Erste Hilfe von jedem einzelnen öfter trainiert wird. Außerdem nähere sich Deutschland damit den europäischen Standards für die Erste-Hilfe-Ausbildung an.
Das Deutsche Rote Kreuz im Rheinisch-Bergischen Kreis bildet jährlich knapp 3.000 Menschen als Ersthelfer aus. In ganz Deutschland besuchen jährlich fast 1,2 Millionen Menschen einen Erste Hilfe-Kurs des Roten Kreuzes. Eine Übersicht aller Erste-Hilfe-Lehrgangsangeboten in Ihrer Nähe finden Sie unter www.rhein-berg.drk.de/ausbildung.
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