18.03.2016 - Land NRW gibt Erstaufnahmeeinrichtungen in Bergisch Gladbach Ende Juni auf
Die Bezirksregierung Köln hat mit Schreiben vom 14. März 2016 an Bürgermeister Lutz Urbach mitgeteilt, dass die Erstaufnahmeeinrichtungen in Sand und Heidkamp mit insgesamt 340 Plätzen zum 30. Juni 2016 aufgegeben werden.
Das hat das Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein Westfalen mit der Bezirksregierung Köln abgestimmt.
Den Termin 30. Juni 2016 hatte die Stadtverwaltung als Wunschtermin angegeben. Die Bezirksregierung Arnsberg, die für die Belegung der Notunterkünfte zuständig ist, hat die Aufgabe, die Unterkünfte termingerecht leerzuziehen. Bürgermeister Lutz Urbach, Fachbereichsleiterin Beate Schlich, zuständig für Soziales, sowie Sport- und Schul-Fachbereichsleiter Dettlef Rockenberg begrüßen diese Nachricht.
Damit endet nach fast einem Jahr die Amtshilfe der Stadt Bergisch Gladbach für das Land NRW. Zum 24. Juli 2015 war in der Turnhalle Sand die Erstaufnahmeeinrichtung erstmals in Betrieb gegangen.
"Wir haben insbesondere von den Sportvereinen in den letzten Wochen und Monaten das deutliche Signal erhalten, dass die Turnhallen wieder zur Verfügung stehen sollen", betont Dettlef Rockenberg. Viele Vereine, die durch die Belegung der Hallen auf die Nutzung verzichten mussten, beklagen auch den Rückgang von Mitgliederzahlen.
Die Verwaltung plant nun, zumindest die Turnhalle in Sand möglichst schnell wieder dem Schul- und Vereinssport verfügbar zu machen. Auch die Turnhalle Schwerfelstraße soll in Anbetracht der derzeitigen geringen Zuweisungszahlen schnellstmöglich freigezogen werden, damit dort wieder Schul- und Vereinssport stattfinden kann.
"Wir sind dem Betreiber Deutsches Rotes Kreuz sehr dankbar, dass wir in den zurückliegenden Monaten die neue Aufgabe Erstaufnahme gemeinsam gemeistert haben", erklärt Beate Schlich als zuständige Fachbereichsleiterin Soziales.
"Uns allen ist der 24. Juli 2015 noch in Erinnerung, als wir mit 32 Stunden Vorlauf diese Unterkunft geschaffen haben", betont Bürgermeister Lutz Urbach. "Keinem war bewusst, dass es der Beginn einer noch intensiveren Zuflucht nach Deutschland war. Aber das Wohl der Menschen, die zu uns kamen, war uns sehr wichtig. Daher haben alle Akteure optimale Arbeit geleistet."
"Gerne hätten wir den Menschen in den Erstaufnahmen dauerhaft ein neues Zuhause in Bergisch Gladbach geboten. Eine entsprechende Petition hatte aber keinen Erfolg", resümiert Lutz Urbach die turbulente Zeit im Sommer 2015.
Ungewiss ist noch, wie in Zukunft die Dreifachturnhalle in der Feldstraße genutzt wird.
"Die 340 Plätze, die in den Erstaufnahmeeinrichtungen geschaffen wurden, gehören zu unserer aktuellen Zuweisungsquote", erläutert Beate Schlich. "Wir müssen also davon ausgehen, dass die gleiche Zahl an Personen nach und nach im Zuge der Regelzuweisung nach Bergisch Gladbach kommt."
Daher wird die Verwaltung abwarten, wie sich die Zuweisungszahlen in den kommenden Monaten entwickeln. Ein vorschneller Rückbau der Sporthalle wird angesichts der unkalkulierbaren zukünftigen Zuweisungszahlen und auch wegen des großen baulichen Aufwandes derzeit nicht befürwortet.
(Pressemitteilung der Stadt Bergisch Gladbach vom 17. März)